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RECORDS –
CD-REVIEWS
TOM RAINEY OBBLIGATO. FLOAT UPSTREAM
Intakt CD 292 / 2017
Christian Broecking, Berliner Zeitung, 1. Oktober 2017
read more: www.pointofdeparture.org
Troy Collins, Point of departure, October 2017
Z'Kay, Klenkes, Stadtmagazin Aachen, September 2017
Tom Gsteiger, St. Galler Tagblatt, 20. September 2017
Brian Zimmerman, Editor's Pick, Downbeat, October 2017
Kenny Inaoka, JazzTokyo, September 2017
Kevin Whitehead, NPR, Otober 25, 2017
Hm, als Anhänger des Prinzips 'Form follows Function', salopper: 'Was hilft (ankommt, überzeugt), ist gut', bin ich weder prinzipieller Schwärmer für freie Improvisation. Noch halte ich Verfestigungen, selbst wenn sie als 'Standard' vergoldet sind, für das letzte Wort. Wenn Braxton unbeschadet Standards durchdeklinieren konnte, wenn mich S.-Å. Johanssons cooles Retro und seine Ol' Man Rebopperei bespaßte, warum sollte ich über Float Upstream (Intakt CD 292) die Stirn runzeln? Nach "Obbligato" (2014) gilt erneut: Es ist niemals der gleiche Fluss, in den du da steigst. Im Übrigen spielen Ralph Alessi an der Trompete, Ingrid Laubrock an Saxophonen, Kris Davis am Piano und Drew Gress am Bass die sechs diesmal gewählten Evergreens eh ohne Noten: 'Stella by Starlight' (1944, Victor Young), 'What Is This Thing Called Love' (1929, Cole Porter), 'What's New' (1939, Bob Haggart), 'There is no Greater Love' (1936, Isham Jones), 'I Fall in Love too Easily' (1944, Jule Styne). Dazu kommt mit 'Beatrice' (1965) von Sam Rivers ein vergleichsweise junges Oldie. Und das Titelstück, das schöpfen sie freihändig von der Quelle. Im Grunde macht TOM RAINEY OBBLIGATO nichts anderes wie Charlie Parker in den 40ern und Coltrane und Miles in den frühen 60ern, nämlich ein vertrautes Spielfeld mit kreativen Impulsen beackern, statt sich dem Bestehenden retrophil und pastichehaft anzuverwandeln. Trotzdem driftet unser Jazzboot auf dem Zeitstrom umeinander, als würde er einen Stausee speisen. Geht es freilich darum, mit gekonnter Techné Kooperation und Togetherness (Richard Sennett) und statt Teen Spirit Teamgeist als beglückend zu empfehlen und dabei auch noch das 'Ad fontes' als ein 'Gegen den Strom' zu suggerieren, dann bin ich gern d'accord und summe What's new? How is the world treating you?Rainey paukt ein wunderbares Intro zu 'There is no Greater Love', das sprudelnde Miteinander von Laubrock und Alessi ist goldig. Lovely as ever, I must admit. Was Keckheit und Feeling angeht, nehmen sie sich gegenseitig nichts. I've been fooled in the past, aber wie sie da in Chet Bakers blauem Schatten schmachten, lasse ich mich gern weiter zum Narren machen.
Thorsen Meyer, Jazzpodium, November 2017
Stuart Broomer, The Whole Note, 31. October 2017
Thierry Quénum, Jazzmagazine, France, Nov 2017
Ulf Thelander, Orkester Journalen, Sweden, November 2017
J.D.Considine, Downbeat, January 2018
Robert Bush, New York City Jazz Record, December 2017
Jazztrail, USA, November 27, 2017
Marc Chenard, La Scena Musicale, Canada, January 2017
Marc Chenard, La Scena Musicale, Canada, January 2017
Georges Tonla Briquest, Jazz Mozaiek, Belgium, Dezember 2017
Chris Robinson, Point of Departure, Decembere 2017
CHICAGO READER
Chicago Reader, The best of 2017, January 4, 2018
Pirmin Bossart, Jazz'n'more, Schweiz, Januar 2097
Aldo Del Noce, Jazzconvention, Martedì 02 Gennaio 2018
Intakt Records, label de Zurich, possède un catalogue qui défriche volontiers les sentiers de traverses. Petit coup d'œil sur les dernières productions du label suisse. Un large éventail de projets aventureux.
pdb, DeStandaard, The Netherlands, 3 Januari 2018
Stefano Meright, All About Jazz Italia, March 12, 2018
Derek Taylor, Dusted Magazine, USA, 0ct 9, 2017
Tom Rainey vertraut in seinem Quintett einer vertrauten Schar von Musikerinnen und Musikern. Viel sagen auch schon Bandname und CD-Titel. Obbligato bedeutet Verpflichtung und Float Upstream so etwas wie mit einem Floß flussaufwärts zu fahren. Rainey und seine MitstreiterInnen spielen auf dieser CD Klassiker aus dem American Songbook, von Victor Youngs Stella by Starlight bis Jule Stynes I fall in love too easily. Die Grundstimmung ist melancholisch, das Tempo eher reduziert. Die fünf versuchen, nicht ins Klischee zu fallen, sondern den klassischen Themen mit Großzügigkeit und Offenheit zu begegnen. Das gelingt auch über weite Strecken recht gut, bildet auch einen schönen Kontrast zu den anderen Projekten, die Rainey so betreibt. Also ich mag diese alten Songs, und Obbligato zeigen, dass man sich der Tradition verpflichtet fühlen kann, ohne in Ehrfurcht zu erstarren. Das haben andere auch schon bewiesen, exemplarisch Anthony Braxton oder, wenn auch ganz anders, Keith Jarrett. Das schmälert aber nicht die Qualität dieser Einspielung. Das titelgebende Float Upstream improvisieren Obbligato im Kollektiv, deshalb bildet die Nummer eine kleine Insel, swingt aber auch recht kräftig.
José Carlos Fernandez, Time Out Lisbon, July 2018
Jean Buzelin, CultureJazz.fr, Aug 2018
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