Manfred
Papst, NZZ am Sonntag, 13, April 2008
Après avoir improvisé
en compagnie de Jacques Demierre ou, plus récemment, édifié
au sein de Steamboat Switzerland une musique électroacoustique
signalée, le percussionniste Lucas Niggli s’adonne avec
son Drum Quartet au Tout percussif.
Discrètement apparues, les instruments de bois ou de métal
prennent de manière à construire une subtile impression
d’Afrique (Tomorrow Tribal) – encore davantage quand un
chant se glisse parmi des notes de sanza (Big Bertha) – ou dans
le but d’investir un digne travail sur le son : gongs allongeant
le propos, grincements et simili larsens sortis des cymbales.
Evoquant ailleurs l’art de Joe Morello avant de commander un grand
déferlement (Shweet My Brooh), Niggli se perd quand même
au creux d’un Hit Hat bruitiste et faillible, avant d’en
revenir à l’exotisme : Bondage, qui ficèle le tout
au son de percussions agréables autant qu’irritantes. On
savait les percussions capables de variété, les voici,
en plus, utilisées avec tact.
Le Son du Grisli, Jazz, musique expérimentale et
autres, France, 29, avril 2008
Die Schweiz ist nicht nur
Sitz eines renommierten Cymbalherstellers, sondern auch Heimstatt einer
ganzen Reihe maßgebender Trommler. Zwei davon, Lucas Niggli (Singing
Drums, Zoom) und Peter Conradin Zumthor (Azeotrop), bilden zusammen
mit Rolando Lamussene aus Mocambique und Kesivan Naidoo das LUCAS NIGGLI
DRUM QUARTET. Um einen Avant-, einen Noise-Core-, einen Djembé-
und einen Jive-Trommler auf gemeinsame Linie zu bringen, hat Niggli
Vorgaben gemacht, an denen seine acht in Kamerun verbrachten Kinderjahre
nicht ganz spurlos vorübergingen. Art Blakeys Afro-Drum Ensemble
ist ein Rollenmodell für den Sound von Beat Bag Bohemia (Intakt
CD 139), Peter Gigers Family of Percussion und Pierre Favres Singing
Drums ebenso. Cymbals und Gongs spielen wichtige Rollen in der Klangmalerei
des Quartetts, Lamussene setzt an Djembé und Mbira afrikanische
Akzente, ohne das Ganze nur in Afrogroove-Richtung zu steuern, abgesehen
von 'Big Bertha‘, dem einzigen Lied, das er auch mitgeschrieben
hat. Die Vier entwickeln ansonsten eine transkulturelle und stilübergreifende
Trommelsprache, eine perkussive Rhythm & Sound-Orchestralität.
Lamussene und Naidoo sind Rekruten eines Niggli-Workshops im südafrikanischen
Durban, denen der Wechsel vom bloßen Groove zur ausgefeilten Klangsprache
mit melodischen und geräuschhaften Raffinessen liegt. Und es sind
erstaunliche Raffinessen, an denen hier gefeilt und geklopft wurde und
nicht nur ‚Yasmine‘ mit seinen gestrichenen Cymbaldrones
sondern auch das raffiniert straighte Uhrwerk 'Hit Hat‘ verwandelt
Trommelaffenaversionen ins Gegenteil.
Rigobert
Dittmann, Bad Alchemy, 58, 2008
Christian
Rentsch, Jazz'n'More, Zürich, Mai/Juni 2008
The
Wire, London, June/July 2008
Christoph
Wagner, Schwarzwälder Bote, Deutschland, 21. April
Gerhard
Mack, NZZ am Sonntag, Schweiz, 6. April 2008
Martin
Gansinger, Jazzzeit, Mai-Juni 2008
Christoph
Wagner, Jazzpodium, Mai 2008
Beat Bag Bohemia è
stato registrato da un gruppo di percussionisti nato all’indomani
di un seminario che Niggli tenne a Durban, in Sudafrica. Oltre a lui
c’è un altro batterista e percussionista svizzero (Zumithor)
e due sudafricani, incontrati proprio nel corso dell’esperienza
didattica.
Il risultato è un disco interessante, soprattutto perché
si pone sull’onda lunga di altri innumerevoli e autorevolissimi
precedenti in cui il jazz, l’improvvisazione e la tradizione africana
si sono incontrati (da Art Blakey fino al ricco capitolo degli espatriati
sudafricani in Inghilterra, passando per gli M’Boom di Max Roach).
In effetti l'africanismo (acceso a tratti da una sorta di primitivismo)
è qui un elemento affascinante che fa imboccare all’ascoltatore
un percorso dal grande potere affabulatorio. Nel primo brano alle percussioni
si aggiungono lentamente una serie di tamburi e piatti. Si inanellano
figure ritmiche diverse, ma perfettamente incastrate l’una sull’altra,
finché un enorme corpus sonoro non prende definitivamente forma.
Il tutto procede tra ampi momenti tambureggianti e improvvisati, silenzi,
diafani spazi riflessivi e un rumorismo soffuso, legnoso e selvaggio.
Balafon, piatti e gong tramontano lentamente all’orizzonte infuocato
di “Bean Bag”, lasciando spazio alla vista della selva di
bacchette e tamburi, mentre una melodia cantata da Lamussene, con l’apporto
di kalimba e balafon, ricorda da vicino la grande tradizione popolare
maliana in “Big Bertha”. Se “Yasmine” è
un'improvvisazione meditativa, in “Bondage” la medesima
figura ritmica tenuta per svariati minuti ospita diversi paesaggi percussivi,
mentre la linea di collegamento tra jazz e Africa, come sviluppo tematico
sui “tempi deboli”, sembra essere la tesi sostenute con
“Shweew My Brooh” e “Hit Hat”.
Polirtimi, strutture polimetriche e un principio tutto africano della
variazione perpetua conferiscono a questo lavoro una sorta di intangibile
rispettabilità, alla ricerca delle origini arcane del ritmo e
del tempo.
Gigi Sabelli, All
About Jazz Italia, 21. May 2008
Carsten
Michels, Die Südostschweiz, 23. Mai 2008
Lucas Niggli ist einer der
besten und exponiertesten Vertreter der reichhaltigen und hochqualitativen
Schweizer "Jazz & Improv"-Drummerszene. Seit jeher sucht
er den Austausch mit anderen Energien und Ideen, und dieses Projekt
aus je zwei schweizer und afrikanischen Drummern legt eindrucksvoll
Zeugnis davon ab. Niggli, der selbst als Jugendlicher acht Jahre in
Kamerun lebte, schreckte davor zurück, als weißer Schlagzeuger
ein Drum-Seminar auf dem Kontinent der Trommeln zu geben, daher konzipierte
er das Treffen als Austausch. Die Begegnung verbin det unter Nigglis
aufmerksamer und lebendiger Lenkung das Beste aus allen Welten: intuitive
Rhythmik, Talking Drums, swingend- präziser Jive-Jazz und neuere
derbere Spielarten des Rockschlagzeugs. Wer immer noch denkt, Drummerplatten
sind öde - Take 4!
By Honker,
Made my Day, TERZ StattZeitung, Deutschland, Juni 2008
Rolf
Thomas, Jazzthetik, Deutschland, Juni 2008
Thorsten
Meyer, Jazzpodium, Deutschland, Juli/August 2008
Marek
Romanski, Jazzforum, Poland, June 2008
Christian
Rentsch, Jazz'n'More, Zürich, September 2008
Christoph
Wagner, Neue Zürcher Zeitung, 16. 9. 08
Poetisch-orchestraler
Weltendonner
Bandleader und Schlagzeuger Lucas Niggli brachte mit seiner
Beat Bag Bohemia ein gelungenes afro-europäisches Perkussionsspektakel
ins Eisenwerk.
Frauenfeld – Es ist das Ausatmen vor dem Sturm, der Moment, bevor
eine Geschichte oder ein Leben seine Balance verliert, die den Reiz
von künstlerischem Ausbruch ganz generell und auf die Musik bezogen
im Speziellen ausmacht.
Das ist auch bei Lucas Niggli und seinem afro-helvetischen Quartett
Beat Bag Bohemia nicht anders. Bedächtig, über einen Zeit-
und Rhythmusbogen von fünfzehn Minuten hinweg, bauen die beiden
Afrikaner Kesivan Naidoo (Drums) und Rolando Lamussene (Djembe und Mbira)
sowie die beiden Schweizer Klang-Avantgardisten Peter Conradin Zumthor
(Drums) und Lucas Niggli (Drums) die Dramaturgie ihrer ersten Komposition
auf.
Poetisch bis brachial
Mit ihren im Kreis aufgebauten Klangburgen geben sich die vier Ausnahmeinstrumentalisten
ganz ihrem frei gewählten, panoptischen Rhythmusgefängnis
hin. Niggli, selbst in Kamerun geboren und später ein Schüler
Pierre Favres, ist innerhalb des mehrfach verzahnten Gebildes Dreh-
und Angelpunkt. Stets sind die Augen seiner Spielpartner aufmerksam
auf ihn gerichtet. Präzise treibt er seine zeitgenössischen
Perkussionskompositionen voran, leitet in immer wechselnde Teile über,
um später seinem Orchester einen kompletten Freiraum zu solistischer
Entfaltung anzubieten. Das Paradoxon ausnotierter Kompositionen einerseits
und bewusster solistischer Entgleisungen andererseits macht den Reiz
dieses geografisch Kontinente und klanglich Musikwelten verbindenden
Projektes aus. Mal brodelt der Sugo aus Holz, Fellen und Metall genüsslich
vor sich hin, um sich unverhofft als lautstärkenmässig schier
schmerzender Weltendonner zu entladen.
Nicht neu, aber reizvoll
Neu ist das, was Niggli mit seinen drei Begleitmusikern im Auditorium
des Eisenwerks aufführt, zwar nicht, reizvoll ist es dennoch. Ähnliches
kennt man in der Schweiz bereits von Peter Giger und, selbstredend,
von Pierre Favres «Singing Drums».
Und doch, Nigglis mehrfach überlagerte Rhythmus-Collage folgt in
Abgrenzung zur europäischen Ausdrucks-Avantgarde verstärkt
auch immer wieder einem treibenden Groove. Es ist ein steter Puls, der
die mal poetisch reduzierten Kompositionen und dann wieder schier manischen
Ausbrüche begleitet. Statt blossem Staunen beginnt sich deshalb
mit jeder weiteren Komposition so mancher Nacken und so ziemlich jeder
Fuss zu bewegen.
Niggli und sein Ensemble gehen dabei nie den Weg des geringsten Widerstandes
und nehmen auch hin, dass sich beim Durchbrechen der geschätzt
100-Dezibel-Schallmauer, der eine oder andere den Finger schützend
ins Ohr führt. Es ist ein Spiel mit der Gewalt des Donners und
der Zerbrechlichkeit von Poesie, dem sich Beat Bag Bohemia an diesem
Abend stellen – und am Ende meisterlich gewinnen.
Michael Hasler, Thurgauer Zeitung, 19.9.2008
Beat Bag Bohmemia in Konstanz,
12.9.08
Beckentürme wie Gebirgsketten
Das hat etwas von einem kultischen Ritual: vier Schlagzeuger
sitzen im Kreis. Dem Publikum im Konstanzer Kulturzentrum präsentiert
sich das Lucas Niggli Drum Quartet nicht wie bei Konzerten üblich,
nämlich frontal, sondern bildet eine geschlossene Einheit. Die
Musiker sind das Energiezentrum des Raums, um das sich das Publikum
drumherum gruppiert.
Die musikalische Kommunikation ist – zunächst einmal –
nach innen gerichtet. Goethes Wort vom Streichquartett, man höre
hier vier vernünftige Leute sich miteinander unterhalten, ließe
sich auch auf das Lucas Niggli Drum Quartet übertragen. Nur dass
außer der Vernunft auch noch eine Menge Ekstase am Werke ist.
Eine aus spieltechnischer Vernunft und Präzision geborene Ekstase
– die beste Voraussetzung, um den Funken der Musik aus der kreisförmigen
Anordnung auf das Publikum überspringen zu lassen. Und genau das
passiert an diesem
Abend, der mit buchstäblich großem Tamtam beginnt. Jeder
der vier Musiker hat einen solch großen Gong im Rücken und
zusammen erzeugen sie eine irisierende Klangfläche. Erst ganz allmählich
schälen sich aus diesem akustischen Urgewitter die ersten Rhythmen
heraus.
Die Geburt des Pulses aus dem Klangkontinuum
Das Quartett um den Schweizer Percussionisten, der mit Formationen wie
„Big Zoom“ in der Region wohlbekannt ist, besteht aus zwei
afrikanischen und zwei Schweizer Musikern. Das verspricht reizvolle
Kontraste, aber auch Synergien – schließlich ist die Schweiz,
wie das Booklet zur neuen CD „Beat Bag Bohemia“ (Intakt
Records) vermerkt, gemessen an der Zahl der Schlagzeuger das afrikanischste
Land Europas. Worum es an diesem bemerkenswerten Konzert des Jazzclub
Konstanz allerdings gerade nicht geht, sind die Klischees afrikanischer
Trommelmusik. Lucas Niggli hat die meisten Stücke für seine
Truppe selbst komponiert und das Quartett spielt entsprechend viel aus
Noten. Freiraum für die einzelnen Musiker bleibt aber sehr wohl
– und damit auch Gelegenheit, den eigenen individuellen Ton einzubringen.
Der Südafrikaner Kesivan Naidoo übernimmt dabei die Rolle
des Jazz- Drummers vor einem klassischen Drum-Set. Peter Conradin Zumthor
(Sohn des Architekten Peter Zumthor) und Lucas Niggli selbst haben Beckentürme
wie Gebirgsketten vor sich aufgebaut und lieben das präzis ausgehörte
Spiel mit gelegentlichem Hang zu liebevoll gepflegten Klangdetails.
Rolando Lamussene aus Mozambique wiederum bringt als Spieler der afrikanischen
Trommel Djembe und mit einem ganzen Arsenal weiterer Percussions-Instrumente
die eigentlich exotischen Farben in die Musik. Aber eben ohne
Exotismen!
Eigentlich kann man nur staunen über die Stimmigkeit der perkussiven
Farbkombinationen und Rhythmen, zu der diese vier doch eigentlich so
unterschiedlichen Musiker finden. Das liegt sicherlich an der integrativen
Kraft des Ensemblekopfes Niggli, aber auch an der Flexibilität
der Musiker, die blitzschnell aufeinander reagieren und sich dabei als
wahre Teamplayer entpuppen. Fantastisch, wie sie ihr Spiel immer wieder
im großen Rhythmus-Tutti zusammenführen – auch wenn
dabei gelegentlich akustische Grenzen des Wolkensteinsaals erreicht
werden –, dann wieder aufbrechen, eigene Wege gehen, wieder zusammenkommen.
So bunt und abwechslungsreich kann reine Schlagzeug-Musik sein.
Elisabeth Schwind. Südkurier 17.9.2008
Tollhaus: Auftakt
mit Trommeln
Das erste Konzert der Herbstsaison im Tollhaus war auch die erste Veranstaltung
des Jazzclubs. Der Schweizer Schlagzeuger Lucas Niggli gastierte mit
seinem Drum Quartet "Beat Bag Bohemia", zu dem auch sein Landsmann
Peter Conradin Zumthor, Rolando Lamussene aus Mosambik und Kesivan Naidoo
aus Südafrika gehören. Ihr riesiges Instrumentarium, das Dutzende
Becken, drei grosse Gongs, jede Menge Trommeln und Wassertrommeln umfasste,
hatten die vier Virtuosen in der Saalmitte aufgebaut. Das Publikum sass
um sie herum und hatte so interessante Einblicke in deren Arbeit.
Was Art Blakey und Max Roach schon in den Sechzigern mit ihren Schlagwerk-Orchestern
vormachten und Pierre Favre, der wichtigste Lehrer Nigglis, mit seinen
"Singing Drums" in den Achtzigern fortführte, kam nun
erneut zur Blüte. Niggli hat für dieses Quartett wunderbare
und mitreissende Musik geschrieben, die alle Facetten der Schlagzeugkunst
beleuchtet.
Das Repertoire reicht von der frei gestrichenen Beckenimprovisation
"Yasmine", einem Karl-Heinz Stockhausen gewidmeten Stück,
über ein Besenquartett bis zu dicht Notiertem, das fast die Möglichkeiten
der Polyrhythmik sprengt. Als sich die vier "in der Stube von Rolando",
dem einzigen Handtrommler der Band, treffen, bekommt der Abend mit dem
Stück "Big Bertha" magische Züge. Dass während
des Konzertes gleich mehrere Holzteile und Besen zu Bruch gingen, zeugt
nur von dessen Intensität, die mit heftigem Applaus belohnt wurde.
Peba. Badische Neueste Nachrichten, 17.9.2008
Seth
Watter, Signal To Noise, USA/Canada, Fall 2008
As the title suggests, BEAT
BAG BOHEMIA (Intakt 139) is a percussion-centric vehicle for the LUCAS
NIGGLI DRUM QUARTET (Niggli, d, cym, gongs, perc; Rolando Lamussene,
djembe, mbira, vcl, perc; Kesivan Naidoo, d, cym, gongs, perc; Peter
Conradin Zumthor, d, cym, gongs, perc.). On each of the seven pieces
written by Niggli (Tomorrow Tribal / Bean Bag / Big Bertha / Yasmine
/ Shweet My Brooh / Hit Hat / Bondage. 53:19. February 2007, Guntershausen,
Switzerland), the combination of the Swiss and South African drummers
is seamlessly cohesive and tuneful. Surely percussion fanatics will
be thrilled by this conglomeration that is intensely tribal in spirit,
yet subtle when seeking to offer contrasting textures. For the potency
of this quartet, the mighty beats dominate, like “Tomorrow Tribal,”
“Shweet My Brooh,” and “Hi Hat” in a fashion
that makes one want to jump up out of the listening chair (or bus seat)
as the grooves lock-in. Also featured are improvisational-like roads
that center on versatile cymbal manipulations, like “Yasmine.”
However, arguably the most fascinating piece is the change of pace of
“Big Bertha.” This left-turn focuses on Lamussene’s
vocals, djembe, and mbira, with glorious African melodies shaping the
corners. For sure, an enticing journey ofcross-cultural dimensions.
Jay Collins, Cadence, USA, Fall/Winter 2009
Un Européen ne sort
jamais indemne d’une enfance africaine. Surtout quand il est musicien.
Lucas Niggli, citoyen helvète (la nation européenne qui
compte la plus grande densité de batteurs au kilomètre
carré), est né au Cameroun. Son « drum quartet »
en parle : deux batteurs de jazz suisses, un Sud-africain et un percussionniste
centrafricain font dialoguer les formes et les langages frappés,
raccourcissent les distances, mêlent des traditions divergentes.
On a connu bien des formations 100% percussions depuis Art Blakey. On
se souvient plus spontanément du M’Boom de Max Roach, mais
aussi de Pierre Favre, suisse également, auquel on pense souvent
en écoutant cet album. Coïncidence ? Pas tout à fait
: Lucas Niggli a beaucoup joué avec lui, notamment au sein des
Singing Drums dont certaines atmosphères se retrouvent au détour
des plages de Beat Bag Bohemia.
Le Lucas Niggli Drum Quartet mixe les traditions : le “drumming”
jazz européen, ses amours clandestines avec le contemporain,
le “jive” des townships et la transe d’un percussionniste
africain purement autodidacte et intuitif. Cela donne de belles choses.
« Tomorrow Tribal » a tout ce qu’on aime dans les
ensembles de percussion : la pêche, le gros son mais aussi les
qualités mélodiques, le jeu sur les sonorités qui
combine intelligemment métal (rim shots, cymbales), peaux et
bois : claves, baguettes, woodblocks… La construction, aussi :
ça démarre petit, aigu, puis ça s’enfle de
peaux, les polyrythmies se développent, l’ambitus s’élargit.
Au milieu du morceau, fausse fin et reprise très africaine sous
le signe du djembé, une mélodie apparaît, les aigus
reviennent dans un tableau impressionniste, final en “fade out”
dans les graves, on suit les musiciens avec plaisir tout au long du
morceau.
« Bean Bag » aussi tient bien ses promesses. Un motif répétitif
joué par Rolando Lamussène à la mbira (autrement
dit la sanza, la kalimba, bref : le piano à pouces), des gongs
et des grosses caisses coloristes, puis un grave groove de toms et de
peaux qui s’arrête sur un faux exercice de batterie pour
école de musique : grosse caisse et charley. Bataille de percussions,
djembé contre batteries… qui gagne ? La musique. Et un
final qui rappelle les camions de percussionnistes dans les carnavals
antillais. Gros, gros son, jouissif et sans complexe.
Le final de « Big Bertha » est un pur concentré d’énergie
; « Shweet My Brooh » commence par un solo qui débouche
dans une confrontation jubilatoire. La transe fonctionne à fond,
pour peu que vous ayez mis le son assez fort. La mélodie est
toujours présente - notamment sur « Bondage » -,
et ce n’est pas la moindre des qualités de cet album :
ne pas la confier à la mbira pour solde de tout compte, ne pas
la reléguer au second plan. Non : tous les musiciens s’y
mettent et démontrent que les peaux, les métaux, le bois
savent chanter pour peu qu’on les écoute.
Il y a aussi des moments moins forts. La chansonnette africaine de «
Big Bertha » agrémentée de mbira permet de relâcher
la tension mais le contraste est peut-être un peu brutal. «
Yasmine » emprunte plus au “drumming” contemporain
: cymbales jouées à l’archet, masses de son, tableau
peint à grands coups de brosse, le rythme fait place aux couleurs
et à un discours plus abstrait qui paraît moins convaincant.
« Hit hat » souffre d’une construction trop conceptuelle
et, finalement, assez faible et banale.
Les réussites de l’album sont dans les morceaux où
chacun devient catalyseur de l’ensemble, faisant oublier la complexité
des superpositions rythmiques et la construction savante des morceaux.
Dans les moments où l’on assiste dans l’ivresse des
peaux à la naissance d’une langue commune aux quatre musiciens.
Une langue qui remonte très loin dans l’histoire de l’homme
: aussi loin que la naissance du rythme sur une peau tendue ou un tronc
d’arbre évidé..
Diane Gastellu, Citizenjazz.com, 15 janvier 2009
Luc
Bouquet, Impro Jazz, France, Septembre 2009
Portrait über Lukas Niggli, von Peter Füssl, Kultur Bludenz Nr. 2 - März 2011 (PDF-Datei)
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